2018

Renate Petrahn (Halberstädter Volksstimme):

Das dritte Wochenende im September gehört in Halberstadt dem Balfolk. Das Tanzfest wird von dem Verein Folktanz Halberstadt alljährlich organisiert. Am Wochenende fand in der Kreismusikschule der bereits 24. Balfolk statt. Dem Tanzfest gehen traditionell Workshops am Freitagabend und Sonnabendvormittag voraus,

bei denen die Teilnehmer unter der professionellen Anleitung von Tanzmeistern interessante Balfolk-Tänze aus aller Welt erlernen. Oftmals auch im Hinblick auf die Musik, die beim Balfolk am Sonnabendabend gespielt wird.

Neben den Teilnehmern aus der Region waren Gäste unterschiedlicher Altersgruppen aus ganz Deutschland angereist. „In Halberstadt sprechen wir vor allem auch Neulinge an, es findet sich ein sehr gemischtes Publikum, vom Alter her und die Tanzerfahrungen betreffend“, sagt Heike Müller, Vereinsmitglied und Leiterin der Musikschul-Folkband Tanzylwahnia. Das Erfolgsgeheimnis der Halberstädter liegt darin, dass sie zum einen eng mit mindestens mit der nationalen Folktanzszene vernetzt ist, und zum anderen, dass es ihr gelingt, Bekanntes mit Neuem geschickt zu mixen.

Das beginnt mit der Auswahl der Tanzmeister und endet mit den Bands, die beim Balfolk spielen.

Ein „fast schon“ Halberstädter ist Thomas Römer aus Berlin. Der Tanzmeister für traditionelle Tänze hat von Anfang an den Halberstädter Verein begleitet und sich bei den Workshops engagiert. Neu hingegen in diesem Jahr ist Andreas Tunger aus Kassel. Der Tanzmeister gilt seit über 25 Jahren als versierter Kenner der schwedischen Paartänze. „Mein Schwerpunkt in Halberstadt ist die Schweden Polska, die aus Polen stammt, sagt Tunger. Und fährt fort: „ Die Schweden Polska ist ein eigenwilliger Paartanz im ¾ Takt, bei dem Tänzer und Tänzerin bei den Drehungen die Schritte unterschiedlich betonen, was dem Tanz eine bestimmte Dynamik gibt, auch im gemäßigten Tempo“.

Der Kasseler hat übrigens ad hoc an die 300 Tänze der verschiedensten Stilrichtungen in seinem Repertoire. Undenkbar jedoch ein Balfolk ohne Musik. Bei deren Auswahl haben die Halberstädter Organisatoren stets ein glückliches Händchen bewiesen. Im diesjährigen Vorprogramm war traditionell die Gruppe Tanzylwahnia zu hören, gefolgt von Saitenwechsel Babelsberg und Duo Absynthe aus Frankreich, beide auf allen wichtigen Folktanzfesten zuhause. Mit ihrer mitreißenden und beschwingten Tanzmusik zu den Mitmachtänzen transportierten die Musiker ein starkes Feeling von der Energie französischer Tanzfeste.

Das Tanzfest 2018 resümierend, fasste Heike Müller die Meinung der Teilnehmer so zusammen:

Das Miteinander, die Musik aus aller Welt, die Vielfalt der Tänze, die Fröhlichkeit, aber auch die ruhigen stimmungsvollen Melodien – das mischt sich zu einem Erlebnis ganz besonderer Art“.