Folkball 2010

Rückblick: 16. Folkball am 18. September 2010 in Halberstadt

Etwa 70 Musik- und Tanzinteressierte treffen sich am frühen Nachmittag im Saal der Kreismusikschule. Sie kommen nicht nur aus Halberstadt und Umgebung, der Ruf des Festes reicht mittlerweile bis nach Halle, Suhl und Dresden. Ausrichter ist der Folktanzverein Halberstadt, gefördert wird das Fest durch die Stadt Halberstadt. Getanzt wird internationale Folklore. Man findet aus der Tanzstunde noch den Walzer wieder, alles andere ist weit interessanter und so vielfältig wie die Völker, Zeiten und Kulturen. Es gibt viele Stammgäste, Kinder sind dabei, man duzt sich und kennt sich zum Teil schon über Jahre. Als Neuzugang wird man freundlich aufgenommen und man kommt zunächst mit wenig aus – im Grunde reicht die Freude an Musik, Tanz und Gemeinsamkeit. Schon die Polonaise ist ein Erlebnis und dann beginnt der Berliner Tanzmeister Thomas Römer, Kreistänze, Gassen oder Paartänze in anschaulicher und verständlicher Weise zu erklären. Wem es zu kompliziert wird, der schaut mal einen Tanz lang zu und macht beim nächsten wieder mit. Die Tänze sind ruhig oder wild, melancholisch oder fröhlich, es gibt hunderte, von denen – leider – immer nur ein Querschnitt in einen Folkball passt. Die Livemusik, diesmal von Ginkgo (Dresden) und Cassis (Erlangen/Leipzig/Berlin), gibt dem Tanzkurs am Nachmittag eine besondere Note, das ist etwas ganz anderes als Musik aus der Konserve, weil sie umgekehrt auch auf die Tänzer eingehen kann.

Am Abend, nach der großen Pause für Essen, Schwatzen und Umziehen, wird zum eigentlichen Ball aufgespielt. Ginkgo und Cassis bekommen Unterstützung von Tanzylwahnia (Halberstadt), der Folkband der Kreismusikschule. Aus dem Tanzstundenwalzer ist mittlerweile ein Elferwalzer geworden, einszweidrei-einszweidrei-einszwei-einszweidrei, das geht, man braucht nur den entscheidenden Tipp oder den Blick auf die Füße der Könner und gute Musik. Dann macht er bei Rotwein und Kerzenlicht richtig Spaß, genauso wie ein mazedonischer Kreistanz oder eine französische Mazurka oder, oder, oder ... Deutschland muß nicht im Fernsehsessel sitzen und den Superstar suchen. Auch anderswo gibt es schöne Folkbälle, auch größere. Der Halberstädter ist bei Musikern und Gästen vor allem deshalb beliebt, weil er gut organisiert und eher familiär ist. Am 17. September 2011 gibt es den nächsten, Thomas Römer hat sich den Termin notiert.

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